Geschichte der Schratti Schränzer Goms
Gründung Schratti-Schränzer
Die Fiescher waren immer schon ein musikalisches Völklein. So gründeten sie bereits 1872 die Musikgesellschaft „Eggishorn“ und zählten im Oberwallis zu den ersten organisierten Musikanten.
Wie man dann anlässlich der Fasnacht m Oberwallis die ersten schrillen schiefgelagerten Töne von unmusikalischen Gruppen hörte, wollten die Fiescher auch nicht zurückstehen. So hat die „Eggishorn“ einmal an einem Fasnachtsevent in Naters teilgenommen.
Als in den 70er Jahren in Fiesch die Fasnacht neu auflebte, nahm die „Semperavanti“ der Eggishorn an den Umzügen teil. Unter der musikalischen Leitung von Imseng Hugo spielte die „Semperavanti“ – wie es sich für eine Musik gehört – Märsche wie „Alamo“ usw. Bei Beizenbesuche frönte man jedoch bereits in kleinen Gruppen der aktuellen Musik und versuchte sich in gängigen Schlager und stellte fest, das man die disharmonischen Töne ebenfalls beherrscht.
Bald verabschiedeten sich Mitglieder der „Semperavanti“ und „Nichtmusikanten“ schlossen sich der Gruppe an. So war man in der Fasnacht unterwegs als „Südseeinsulaner“, „Khomeni“, „Schratti-Dieba“ usw.
Die Guggenmusik in Fiesch war somit geboren und in Uli Lambrigger fand man einen geduldigen und engagierten musikalischen Leier. Mit der Taufe des neugeborenen Kindes liess es auf sich warten, da man keinen geeigneten Namen finden konnte. Alle Mitglieder waren beauftragt sich über einen Namen Gedanken zu machen und so traf man sich zu einer ausserordentlichen Generalversammlung im Carnozett von Herrn Russi René in Fiesch. Nach mehreren Vorschlägen einigten sich die Anwesenden einstimmig auf den Namen „Schratti-Schränzer“, welcher von Kurt Volken vorgeschlagen worden war.
Auch wenn das Kind geboren und getauft war, entwickelte es sich in den ersten Jahren nicht unbedingt im Sinne der Erzeuger. Manchmal schien das Kind dem Tot geweiht, doch ein harter Kern stemmte isch vehement gegen das Ableben und das Kind dankte es, indem es in den folgenden Jahren zu grosser Blüte gedieh und sich im Kreis der besten Oberwalliser Guggenmusiken etablierten konnte.
Gründung Ohreschliifer Lax
Nicht dass die Ohreschliifer unergründlich wären... aber so gründlich sind wir der Gründung noch nicht auf den Grund gegangen. Kein Grund sich grundlos Sorgen zu machen. Die Gründungsstory kommt grundsätzlich mit hier rein, nur etwas später und steht aus diesem Grund noch nicht hier.
Zusammenschluss Schratti-Schränzer Fiesch und Ohreschliifer Lax
Die beiden Guggenmusiken Schratti-Schränzer Fiesch und Ohreschliifer Lax dachten schon länger über einen Zusammenschluss nach. Da es in beiden Gruppen an Nachwuchs fehlte und die Mitgliederzahl von Jahr zu Jahr zurück ging, entschied man sich einen Versuch zu starten, die beiden Vereine zusammen zu bringen. Es gab ein paar Befürworter, jedoch auch viele Gegner. So kam es, dass man im Juni 2003 eine ausserordentliche GV im Bellevue Lax einberufte, an welcher beide Vereine teilnahmen. Nach längeren Diskussionen wurde abgestimmt, ob der Zusammenschluss zustande kommt, oder nicht. Als dieser angenommen wurde, musste man über einen Namen einig werden. Einige für den Verein bedeutende Stimmen von Aussen hielten eine Auflösung beider Vereine und die Gründung einer neuen Guggenmusik mit neuem Namen als schlechte Idee und machten verständlich, dass in diesem Falle dem Verein Ihre volle Unterstützung nicht mehr zuteil würde. Aus weiteren diversen Gründen konnte man keinen neuen Namen nehmen, so einigte man sich darauf, dass der Verein Schratti-Schränzer erhalten bleibt. Der neue Name der Guggenmusik lautete also „Schratti-Schränzer Fiesch / Lax. Weiter wurde direkt das neue Komitee bestimmt, welches Mitglieder aus beiden Guggenmusiken enthielt.
Ende August 2003 fingen die Proben an. Im Laufe der Fasnacht 2004 war bestimmt auch für aussenstehende ersichtlich, dass sich die Fusion beider Vereine musikalisch, wie auch kollegial vollumfänglich gelohnt hat.
Die 2000er-Jahre waren wunderbare und erfolgreiche Jahre für die Schratti-Schränzer. Es liess sich allmählich die Tendenz erkennen, dass die Guggenmusik vielmehr eine breite regionale Verankerungen im Goms erhalten hat. Auch von den anderen Fasnächtlern wurden wir meist schlicht und einfach "d'Gommini" genannt. Die mittlerweile einzige Guggenmusik im Goms verzeichnete demnach auch viele Mitglieder aus der ganzen Region. Diese Entwicklung führte zum nächsten logischen Schritt: Die Umbenennung des Vereins in "Schratti-Schränzer Goms". Damit wollen wir keinesfalls die Tradition und die Vergangenheit des Vereines vergessen, sondern gemeinsam mit der ganzen Region in eine närrische Zukunft blicken.